Sisyphus
Das Debüt-Album.
Dieses Album entstand aus Zweifel und Selbsthass.
Das blasse Gesicht, das dich Morgen für Morgen aus deinem Spiegel heraus anstarrt, während es dir das elende Ergebnis deiner eigenen Existenz zeigt. Der bittere Geschmack von Galle und Zigarettenasche auf deiner Zunge nach einem weiteren Tag im ewigen Kreis deiner wertlosen Existenz.
Es sind jene Momente, in denen einem die Gewissheit mit einer Mischung aus Ekel und Widerstand ins Gesicht spuckt. In genau solchen Momenten solltest du dir nur eines sicher sein:
Du bist nicht der Einzige.
Musikalisch bedient sich dieses Werk aus der Noisebringer-Werkstatt am Genre des Black Metal. Die Texte wurden in deutscher Sprache verfasst. Wie bei Kononenfieber überzeugt die düstere Lyrik Kritiker aus dem In- und Ausland. Was auch an der Wahl des Themas liegt, das insbesondere durch die Zeiten, in denen wir leben, brandaktuell ist.
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MusiK
Leipa | Live-Drums by Noderra
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Lyrics
Leipa
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ProduktionNoisebringer Studios Bamberg
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LabelNoisebringer Records
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Release25.06.2021
Release 25.06.2021
Debüt-Album: Sisyphus
Sisyphus
Rastlos schleife ich
Die Peitschen leiten mich
Doch nur ein weiterer Schritt
In die Leere
Die Last so furchtbar groß
Schlepp mich die Berge hoch
Von früh bis Abendrot
Nimm die Seele
Die Füße taub und stumpf
Der Rücken grau und krumm
Die Schritte laut und dumpf
Marschiere weiter
Breche mich
Leugne mich
Verfluche mich
Ich schleppe weiter
Steif die Glieder
Marsch fort, Marsch fort
Ich schreite wieder
Marsch fort, Marsch fort
Verzweifelte Lieder
Marsch fort, Marsch fort
Es treibt mich nieder
Marsch fort, Marsch voran
Rastlos schleife ich
Die Peitschen leiten mich
In die Leere
Die Last so furchtbar groß
Schlepp mich die Berge hoch
Von früh bis Abendrot
Nimm die Seele
Die Füße taub und stumpf
Der Rücken grau und krumm
Die Schritte laut und dumpf
Marschiere weiter
Flehe nach Endlichkeit
Zum Leben keine Zeit
Das Schleppen, was mir bleibt
Endlich, endlich frei
Endlos
Träge, schleppend auf der Suche
Verfluche jeden Tag
Vorwärts trägt mich keine Stufe
Jeder Tritt führt mich ins Grab
Rückwärts laufen, vorwärts kriechen
Erschlagen an jener Wand
Sieh mir zu beim Dahinsiechen
Mitgefühl zerläuft im Sand
Bleib nun endlich liegen
Widerstehe der Versuchung
Auf beiden Knien kriechend
Kein Anrecht auf die Zukunft
Der Wille längst gebrochen
Der Körper hält nicht stand
In Missgeschick verflochten
Ein Ungetüm aus Angst
Halt dich fest - nicht an mir, nicht an mir
Bald zersetzt - von Getier, von Getier
Kühl und nass - ist es hier, ist es hier
Frühes Grab - gräbst du dir, gräbst du dir
Lasse mich sterben
Lasse mich faulen
Der Trostlosen Tage
Trägt mich zu Grabe
Nimm mir alles
nackt und kalt
Lagre den Körper
Bis zum Verfall
Kein Licht, keine Pforte
Kein Erlösen, nur Ertragen
Keine himmlischen Stufen
Die in die Ewigkeit ragen
Keine Glocken, keine Federn
Kein Wein und auch kein Brot
Ich fange an zu erahnen
Ich bin noch nicht tot
Sterben um zu sterben
Hilfeschreie stummer Kehlen
Widerhall in der Kakophonie
Heimsucht nur Heimsucht
Flüstern träge, trübe Augen
Und warum noch klagen
Wenn nur ich selbst mich richte
Der Urteilsspruch zu wahr
Als dass er mich töten könnte
Leben, um zu leben
Kein tiefer Sinn erschlossen
Rastlos ziehen Gestalten
Durch den sternklaren Tag
Sterben, um zu sterben
Trist und philosophisch
Der Wunsch doch so stark
Der Arm doch so schwach
So pflüge ich mich weiter
Durch den Morast meines Daseins
Mein Leib zerrt den Karren
Von Angst und Hass gelenkt
Verdrängung folgt auf blanke Einsicht
Die Depression im Umkehrschluss
Verständlich nun in meinem Zweifel
Der ewig mir innewohnt
Die Erde dreht sich weiter
Auch ohne meinen Trübsinn
Die Frage nach dem Ende
Ist, was am Leben hält
Und wenn der Griff sich löst
Das Ich mir doch entgleitet
Wär‘ es doch das Beste
Das Schicksal, das mir bleibt
Gib mir Heimat
Ein Raunen, das den Körper durchfährt
Jenes Lodern längst verloren
Nichts, das das Feuer nährt
Verfluche den Segen
Der gegeben wie genommen
Steife Glieder, dünn wie Astwerk
Verkümmert und verkommen
Flieh! Vor dir, vor dir selbst
Kein Strick, der dich hält
Ein Tag - gibt - zurück
Verlier nur kein Stück
Melancholisch blicke ich hinauf
erkenne nichts
Tiefes Trübsal taumelt
bis es sich in mich erbricht
Praktisch unzulänglich
vergilbt und abgeschabt
Ein alter Haufen Knochen
erhebt sich jeden Tag
Heimwärts, immer heimwärts
Die Haut so grau wie Stein
So sink ich immer tiefer
Wie die Jahre ins Gebein
Heimwärts, immer heimwärts
Geborgen und vertraut
Und täglich trage ich
Doch nur die alte Haut
Gib mir Heimat
Mühsal
- Interlude -
Prometheus
Nur eine Flamme reicht
Zu erzürnen, zu ertragen
Ein Leben nimmt den Wert
Erhebt sich aus den Klagen
Der Blutzoll offeriert
Entpuppt die bloße Gier
Zwei Beine, nur ein Schritt
Vorwärts, zurück, stagniert
Verdammnis in Wiederkehr
Verzurrt im Kreis aus Qual
Nimm den Reichen, gib den Armen
Du triffst die falsche Wahl
Ein Mühlwerk kreist und reibt
Der Sud, das blanke Korn
Fürbitten abgewiesen
Ein Spott, der Götter Hohn
Dies war der letzte Schritt
Es gibt kein Zurück
Der Morgen kommt
Die Nacht vergeht
Der Blick zum Firmament
Stets das Gleiche
Aus dem die Sonne brennt
Die Ketten nicht zu lösen
Der Rost dringt ins Gelenk
Sie kreist weiter
Stets und ungehemmt
Und flehend bet ich
Suche nach dem nächsten Tag
Nimm mir alles, was geblieben
Und gib mir mein eignes Grab
Dies war der letzte Schritt
Es gibt kein Zurück
Der Feind lebt in mir
IIch selbst mein größter Schuldner
Voll mit Argwohn bis zuletzt
Der Kopf hängt von meinen Schultern
Sein Gewicht stets unterschätzt
Ich schleife mein Gewissen
Auch wenn’s sich widersetzt
Verlier ich den Realismus
Rastlos hin und her gehetzt
Ein Ort
Ein Schritt
Ein Wort
Ein Blick
Und fassungslos ersuch ich
Das, was die Seele nährt
Ein Wettlauf gegen mich
Der Sieg bleibt mir verwehrt
Stets gebrochen und gezeichnet
Der Feind lebt tief in mir
Er treibt mich in den Abgrund
in die Zunge eingraviert
Der Feind lebt in mir
Der Feind lebt in mir
Der Feind lebt in mir
Der Feind lebt in mir
Der Feind lebt in mir
Der Feind lebt in mir
Ich finde keinen Ausweg
Ich kämpfe gegen mich
Zerrissen und ausgeblutet
Nach jedem Selbstangriff
Ständig steh ich zwischen Fronten
Das Ich, das ich nicht bin
Der Teufel auf meiner Schulter
Treibt mich in den Wahnsinn
Töte dich
Ein Splitter im Nichts
Sitze nackt in der Dunkelheit
Flügelschläge verhallen
Nur der Dunst, der mich umgibt
Flehend die Hände erhoben
Den Himmel anscheinend
Erlöse den Geist
Und nimm dir, was geblieben
Nicht Hiob, nicht Abraham
Nicht nieder geschrieben
Ich leide im Stillen
Keine Silbe erwähnt mich
In meinem Zweifel
Im Selbstmitleid ertrinke ich
Ich will es beenden
mit baren Händen
Schreie nach Vergebung
Bete ich um Zuflucht
Mein Gestammel jämmerlich
Der unleidigen Leid
Der Splitter im Dunkeln
Den rastlosen Werther mime ich
Ich will es beenden
Mit baren Händen
Du unnützer Mensch
Du kläglicher Feigling
Du wertloses Scheusal
Los, töte dich